Seit ein paar Wochen geht da draußen in der Welt ziemlich die Post ab. Egal ob man die Nachrichten verfolgt oder es gerade selbst erlebt. Es macht sich in allen Bereichen bemerkbar.
Selbstzweifel, Existenzängste, alte Muster bis zum Abwinken
Ich möchte allerdings wirklich diejenigen von euch ansprechen, die es gerade persönlich ziemlich würfelt und euch hiermit auch Mut machen.
Selbst für Jemanden wie mich, der schon weiß, wie er damit umgehen kann, ist es, wenn es in so einer geballten Ladung kommt, im ersten Moment erschreckend.
Selbstzweifel kommen hoch, Emotionen von früher sind wieder präsent, Existenzängste, Verlustängste, alte Muster kommen wieder hoch, alte Strukturen lösen sich auf. Irgendwie scheint nichts mehr zu passen, und man hat das Gefühl, man ist auf einer emotionalen Rundumbaustelle. Vermeintliche Sicherheitsobjekte wie Beziehung, Finanzen, Arbeitsstellen, Familien brechen weg oder sind in Veränderung. Vielleicht macht es sich bei dem ein oder anderen von euch auch körperlich bemerkbar.
Rückzug in die Natur statt durchdrehen
Trotz Tools an der Hand gibt es Phasen, wo mich die Wahrnehmung im ersten Moment flasht. Da hab ich das Gefühl ich drehe durch und muss mich erst mal sammeln. Wie mach ich das? Ich mache viel Achtsamkeitsarbeit und hole mich immer wieder ins Hier und Jetzt zurück und werde päsent. Dafür bevorzuge ich den Rückzug in die Natur. Vor ein paar Tagen bin ich barfuß, als es bereits dunkel war, im Wald gewesen, und ich habe eine Horde von Glühwürmchen gesehen. :-)))
Panik und Zwänge, um es auszuhalten
Früher, als ich noch keinen blassen Schimmer davon hatte, was das alles ist, und dass das ein irgendwann nicht mehr so liebevoller Stupser (weil ich es über Jahre ignoriert habe ) meiner Seele und des Lebens war, habe ich dann oft mit Panik reagiert und hab gedacht, “ Oh Gott, was ist das denn, ich muß was tun, ich muß was tun. Ich halte das sonst nicht aus.“
So ähnlich wie das weiße Kaninchen in „Alice im Wunderland“. „Keine Zeit, keine Zeit.“
Ich habe mich dann in sinnlose Ablenkungen geflüchtet oder bin in Zwänge verfallen, habe richtige Panikzustände gehabt. Vor lauter „ich muss das wegkriegen, diese Gefühle (so nenne ich es mal), sind nicht auszuhalten“, treffen viele Menschen dann auch vorschnelle Entscheidungen.
Jetzt, wo ich die Überschrift sehe, muss ich schmunzeln. Ja Zwänge hatte ich, um Gefühle und was ich wahrnehme aus-zu-halten. Lustiges Wortspiel.
Der Körper streikt
Früher hab ich angefangen flach zu atmen und habe mich zusammengezogen, bin noch mehr in Aktion gegangen, was dann zur Folge hatte, dass mein Körper gestreikt hat, weil er einfach nur Ruhe wollte, mein Hirn unterversorgt war, und die Panik noch schlimmer wurde. Mein Körper hat das erstaunlich lange mitgemacht. Da ich aber nie auf ihn gehört habe, kam dann die Holzhammermethode.
Zweifel
Für Diejenigen von euch, die bereits einige von diesen Prozessen mitgemacht haben fühlt es sich vielleicht so an, als stünde man auf dem Punkt und es bewegt sich nichts mehr. Das hat in mir dann oft Zweifel ausgelöst, ein Gefühl der Überfoderung „schaffe ich das und nein das ist mir alles zuviel, ich schaffe das alles nicht.“ Mein Ziel vor Augen und dann die Frage, wie soll ich das jemals hinbekommen. Es ist wie ein Loch das aufgeht und plötzlich alles reinfließt…
Ich achte auf mich
Heute achte ich liebevoll auf die Zeichen auch wenn es anfangs immer mal wieder wirbelnd ist. In den Zeiten sehnt sich meine Seele und mein Körper nach Ruhe und Halt.
Die Phasen kommen in Wellen
Ich will euch aber hier nicht nur erzählen, was ihr vermutlich ja gerade eh spürt, sondern ich möchte euch ein paar Möglichkeiten verraten, was mir geholfen hat.
Lasst euch aber erst mal gesagt sein, ihr seid damit nicht alleine. So schlimm es sich auch gerade anfühlt, es hat ein Anfang und ein Ende. Ich habe oft gedacht, das gibt kein Ende. Ich wurde eines besseren belehrt. Diese Phasen sind wie Wellen, sie kommen und sie gehen wieder.
Lass dich wie ein Surfer von diesen Wellen tragen.
Tipps
Erlaubnis
Erlaube dir selber, dass all diese Gefühle und Ängste da sein dürfen. Es ist völlig ok. Gehe nicht in den Widerstand oder kämpfe nicht dagegen an. Erlaube, dass es da sein darf. Du musst damit nichts machen. So real es sich auch anfühlt, du bist nicht das Gefühl. Es ist „nur“ ein Besucher. Es kommt….und es geht wieder!
Dehne dich aus
Dehne dich über deine physischen Grenzen aus und strecke deinen physischen Körper. Wir neigen dazu uns bei Panik oder in unangenehmen Situationen zusammenzuziehen und der Körper krümmt sich.
Werde präsent- Achtsamkeit, Meditation, nackte Füße und Öle
Mit Achtsamkeitsarbeit oder Meditationen bringst du dich wieder ins Hier und Jetzt, kommst wieder ganz zu dir. Was ich auch sehr gerne mache, barfuß auf dem Rasen laufen oder im Wald. Spüre ganz bewußt den Boden unter deinen Füßen, wie fühlt sich das an?!
Eine andere Idee: Lege dich gemütlich hin und spüre ganz bewußt drei Punkte an deinem Körper z.b. deine Füße, deinen Kopf, wie er aufliegt, und vielleicht legst du deine Hände auf deinen Bauch und spürst die Berührung.
Konzentriere dich auf eine ruhige Atmung! Ganz spannend finde ich auch, an einem ätherischen Öl zu riechen. Durch den Geruchssinn kommst du auch wieder ins Hier und Jetzt und nebenbei unterstützt das Öl auf emotionaler, energetischer und physischer Ebene. (z.B. Present Time :-)))
Wenn es turbulent ist, neigen wir dazu gerne mal „abzudriften“, deshalb ist es sehr hilfreich immer wieder präsent in seinem Körper und im Hier und Jetzt zu sein.
Entscheidungen können warten
Verschiebt wichtige Entscheidungen nach hinten, um Kurzschlußreaktionen zu vermeiden.
Pausen im Alltag
Gönne dir ganz bewußt Pausen und entschleunige deinen Alltag, halte inne, mach deine Barrieren runter (stell dir einfach vor, dass du eine Wand vor dir hast, die du runterdrückst und die dann im Boden versinkt), schließe vielleicht die Augen und nimm einfach wahr. Du musst gar nicht genau wissen wie, erlaube einfach, dass es geschieht.
Sorge für dich und stelle Fragen
Frage, was gerade liebevoll für dich ist! Was brauchst du gerade? was brauchst du, dass die Situation für dich leichter wird?
Vielleicht ein gutes Buch oder einfach auf dem Sofa liegen, ein Spaziergang, Sport….
Achte auf die kleinen Zeichen 😉
Wir vergessen uns oft selbst in solchen Situationen. Deshalb ist es wichtig auf sich zu schauen.
Kraft tanken und Energie rauslassen in der Natur
Geh in den Wald (muss ja nicht unbedingt nachts sein ;-)), tanke dort Kraft oder lass alles, was dir kein Beitrag ist, in die Erde abfließen. Du kannst es auch an jedem Ort machen, wo du gerade bist. Viele von uns nehmen auch viel von ihrer Umgebung auf. Die Gedanken, Gefühle, Launen anderer Menschen. Die kannst du sehr gut in die Erde abfließen lassen. Gib einfach die Erlaubnis, dass alles, was dir nicht dienlich ist, durch deine Füße in die Erde fließen darf. Es kann sein, dass deine Füße ganz schön heiß werden 😉
Unterstützung annehmen
Frag nach Unterstützung! Das machen wir ja allgemein nicht gerne, weil uns ja beigebracht worden ist, dass wir alles alleine schaffen müssen. Erlaube dir, danach zu fragen. Du musst gar nichts alleine schaffen. Wenn du z.B. ein Problem mit deiner DSL Leitung hast, holst du dir auch den Techniker, wenn du nicht gerade selber einer bist. Du musst auch nicht unbedingt bei Personen nach Unterstützung fragen. Vielleicht stellst du die Frage z.B. an deine Seele oder einfach in den Raum: „Hei liebe Seele, ich weiß gerade irgendwie nicht weiter. Zeig mir bitte die nächsten Schritte.“ Dann achte darauf, es können Lieder sein, es können Bilder sein, ein Mensch, der dir begegnet, etwas in der Natur oder deine innere Stimme sagt dir, du sollst z.B. ein bestimmtes Buch lesen.
Nach der Raupe kommt der Schmetterling
Kennt ihr das Sprichwort:
„Gerade als die Raupe dachte die Welt gehe unter, kämpfte sie sich aus ihrem Kokon und verwandelte sich in einen Schmetterling?“
Meine Erfahrung ist, aus diesen energetisch turbulenten Phasen geht man immer wieder größer hervor.
Auch, wenn ich es manchmal hasse (da muss ich schmunzeln), bin ich anschließend dankbar, weil ich merke, dass ich mich wieder eine Stufe weiter entwickelt habe. Jede Welle ist aber auch anders, und es wird nach und nach leichter. Wenn du einen neuen Sport anfängst, gibt es auch erst einmal einen kräftigen Muskelkater. Aber dann bekommt man Übung darin, und die Erfolge werden sichtbar.
Ein Stupser in deine Richtung
Deine Seele stupst dich nach und nach in deine ganz eigene Richtung. Du merkst immer mehr, dass alte Glaubenssätze und Konstrukte nicht mehr passen. Wie eine zu klein gewordene Jacke. Du bekommst nach und nach eine Ahnung davon, wer du ohne alte Muster, Erfahrungen usw. bist und sein kannst.
Wir Menschen sind immer frei gewesen, nur müssen wir uns erst ein mal wieder dran erinnern.
Das sind dann so Zeiten, wie wir sie im Moment erleben. Einige weigern sich extrem dagegen und wollen es auch nicht. Andere sind bereits auf dem Weg, wissen es vielleicht noch nicht einzuordnen aber sie haben eine leise Ahnung.
Dies und das
Ich werde nach und nach immer einzelne o.g. Themen noch genauer unter die Lupe nehmen und entweder mal in einem Video, Blog oder Audio vertiefen. Dies waren erst einmal ad hoc ein paar Tips für den Alltag, um diese Zeit gerade leichter zu meistern.
Teilt mir gerne mit, wie es euch ergeht! Vielleicht habt ihr auch noch andere Ideen.
Ich freue mich über eure Erfahrungen und euer Feedback!
Herzlichst,
Eure Susanne