Mir ist gerade wieder ein mal bewußt geworden,

was meine Zwänge, die ich seit meiner Kindheit hatte, eigentlich für einen Sinn hatten. Viele fragen sich dann, was soll das schon für einen Sinn haben, das ist einfach nur krank.

Bullshit. Alles hat einen Grund, warum es da ist. Nur neigen immer noch zu viele dazu, alles was nicht in das System passt, passend zu machen, anstatt mal hinzuschauen, was das ist, was die Aufgabe ist und es ggf. zu fördern, weil es gar nicht krank ist, sondern sich dort nicht gelebte Fähigkeiten hinter verstecken.

Ich merke immer wieder wie schnell ich eigentlich bin. Bei allem, was ich tue, kommt es eigentlich zack zack zack. Wie aus der Pistole geschossen.

Als nächstes kommt dann der Verstand hinterher, alte Muster, Sätze wie:

„Kind mach das langsam und ordentlich, sonst machst du was falsch oder Fehler schleichen sich ein.“

„Das kann doch gar nicht sein, dass du schon fertig bist. Kontrolliere das lieber noch mal, nicht, dass du was übersehen hast oder was falsch ist.“

So wurde ich zu einer unsicheren Schnecke. Brauchte unheimlich viel Zeit alles zu kontrollieren und verlor das Vertrauen in mich selbst.

Das war ein Grund der Anwesenheit der Zwänge. Der zweite Grund ist das nicht vorhandene Vertrauen in sich selbst, weil es immer wieder erstickt wurde.

„Das bildest du dir nur ein. „

Manchmal ertappe ich mich heute noch, wie ich mein Tempo drosseln will, um nicht schneller als andere zu sein „weil das darf ja nicht sein“, doch es wird mir sofort bewußt und ich gehe weiter.

Diese angestaute Energie habe ich früher ins Kontrollieren gesteckt, um nicht aufzufallen, um so langsam zu sein wie andere in meinem Umfeld. Der innerliche Drang weiterzugehen wurde dadurch völlig ausgeblendet. Die ganze Energie, die eigentlich raus wollte, wurde angestaut. Wie sich das anfühlt brauch ich wohl nicht näher zu beschreiben.

In einer meiner Therapien damals habe ich angefangen Märchen zu schreiben, um angestaute Energie rauszulassen. Aber auch das reichte nicht aus.

Erst als ich anfing innerlich meinen Impulsen und meiner Wahrnehmung in meinem Tempo zu folgen, verloren die Zwänge an Bedeutung. Ich brauchte sie nicht mehr.

Nicht überlegen, wahrnehmen. Machen. Weitergehen.

Das war und ist für mich immer wieder eine Herausforderung, weil vieles bei mir auch im Hintergrund läuft. Ein Vertrauen in mich selbst kam nach und nach wieder und es wandelte sich in ein Wissen. Ich weiß und mache.

Hin und Wieder meldet sich noch der Verstand mit einem leisen Stimmchen „Das kann gar nicht sein!“ zu Wort. Doch dann lächel ich, weiß dass ich das nicht glauben muss und sage: Oh doch ich bin so schnell, auch wenn dir das nicht passt. Für mich ist das prima.“

Natürlich ist das in der Mehrheit der Gesellschaft nicht gerne gesehen. Vor allen Dingen: „Ja das sagt sich so leicht. Das ist eine Krankheit, das kann gar nicht so einfach gehen.“ Nee ist klar, alles was nicht „normal“ ist, ist gleich eine Krankheit. Dafür gibt es dann Medikamente, so dass alle in dem selben Tempo laufen. Doch es liegt an dir es für dich anders zu machen oder für deine Kinder. Zu dir zu stehen, egal was jeder um dich herum sagt. Dich zu fördern. Deine Gaben. Die deiner Kinder. Am Anfang fühlt es sich scheiße an. Und rechne damit, dass dich alle ausbremsen wollen. Doch es ist an dir dich zu leben, deiner Energie zu folgen oder dich anzupassen. Da kommt das innere Kind in dir und deine Eigenverantwortung, die du jetzt dir gegenüber und deinem Kind hast. Früher als du klein warst, hat man dich auf „langsam sein, anpassen“ programmiert. Jetzt kannst du es machen wie es dir gut tut und eine Einladung für andere sein.

Das war ein Grund der Zwänge. Mich auszubremsen um nicht zu schnell zu sein, dazuzugehören, nicht alleine zu sein. Doch ich war einsamer als nie zuvor, weil ich einen Teil von mir abgeschnitten habe. Den größten Teil von mir.

Was hast du alles von dir abgeschnitten?

Brauchst du Unterstützung beim Entdecken deiner nicht gelebten Fähigkeiten?

Dann melde dich gern bei mir.